AUSSTELLUNG im Kunstpavillon Alter Botanischer Garten
als Beitrag zum
AKTIONSTAG zur Ausstellung »Affecting Memory« des Deutschen KünstlerBunds
am Jahrestag des Überfalls der deutschen Nazi-Armee auf Polen und des Beginns des II. Weltkriegs am 1. September 1939
Ort: Berlin-Kreuzberg, Ecke Baerwald/Urbanstraße
Zeit: Donnerstag, 1. September 2022, 17.30 Uhr
Das Kriegsmonument enthält die (nach 1945 erstellte) Inschrift:
Gedenkaktionen im öffentlichen Raum und Gespräch im Deutschen Künstlerbund mit den Künstler*innen Wolfram Kastner, Roberto Uribe und Nezaket Ekici sowie der Kuratorin Paz Guevara
Die aktuelle Ausstellung »Affecting Memory« zeigt ausgewählte internationale Positionen der performativen Aktionskunst, die sich mit ihren multiplen Perspektiven und Formaten radikal von traditionellen Mahn- und Denkmalsvorstellungen lösen. Die beteiligten Künstler*innen Wolfram Kastner, Roberto Uribe und Nezaket Ekici führen an Orten in der Nähe des Deutschen Künstlerbundes drei Performances durch.
Nezaket Ekici erinnert in ihrer emotionalen Performance an die Geschichte der »Gastarbeiter. Ihr Gedicht »Papa's Poem« bringt in drei Sprachen Fragen von Identität und Zugehörigkeit zur Anschauung und stellt geleichzeitig traditionelle Begriffe der Kunstgeschichte bezüglich Skulptur und Mahnmal als festes und dauerhaftes Objekt in Frage.
Alle drei Performances setzen sich mit ungelösten Aspekten der Gedenkkultur auseinander, die durch die Geschichte, Politik und Ökonomie der Moderne eng miteinander verknüpft sind. Alle drei Künstler*innen verzichten auf tradierten Formen der Repräsentation und bieten eine Alternative in der Übermittlung von Erinnerung an.
Im Anschluss an die Performances finden im Deutschen Künstlerbund ein Künstler*innengespräch und eine Konversation mit der Kuratorin Paz Guevara (Haus der Kulturen der Welt, Archive in Berlin) zu dekolonialen Praktiken in Archiven und Kunstsammlungen sowie zu neuen Formen des Gedenkens statt. Der Abend wird von den Ausstellungskuratoren Oscar Ardila und Stefan Krüskemper moderiert.
Aktionstag am 01. September 22
Programm
17:00 Uhr Start Spaziergang Deutscher Künstlerbund, Markgrafenstraße 67, 10969 Berlin
17:30 Uhr Aktion Wolfram Kastner Denkmal Eberhard Encke: Baerwald-/Urbanstraße, 10961 Berlin
18:15 Uhr Aktion Roberto Uribe Mehringplatz, 10969 Berlin
19:00 Uhr Aktion Nezaket Ekici Deutscher Künstlerbund, Markgrafenstraße 67, 10969 Berlin
19:15 Uhr Gespräch mit Paz Guevara und Oscar Ardila (englisch)
19:45 Uhr Künstler*innengespräch mit Nezaket Ekici, Wolfram Kastner und
21:00 Uhr Roberto Uribe
Moderation: Stefan Krüskemper (deutsch)
Es ist jederzeit möglich zu der Veranstaltung zu stoßen. Die Ausstellung kann vor dem Gespräch besucht werden.
»Affecting Memory« ist eine von Oscar Ardila und Stefan Krüskemper initiierte und kuratierte Ausstellung. Weitere Informationen zur Ausstellung und zu den Arbeiten der Künstler*innen finden Sie >hier https://www.kuenstlerbund.de/
Laudatio Prof. Winfried Nerdinger
(Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste)
Antisemitismus, Rechtsradikalismus und Nationalismus waren und sind in wechselnder Intensität und Quantität in Deutschland auch nach 1945 immer vorhanden, das wurde in der Ausstellung zum Rechtsextremismus in Deutschland „Nie wieder–Schon wieder–Immer noch“ nachdrücklich belegt. Geredet und geschrieben wird gegen und über diese Auswüchse von Dummheit, Intoleranz und Vorurteilen landauf landab, aber einprägsamer als Vorträge, Talkshows und Artikel sind Handlungen. Zu den wenigen, die permanent und seit Jahrzehnten handeln, die gegen Extremismus mit Aktionen intervenieren, die auf die Wurzeln rechten Denkens zeigen, die die Spuren von Unrecht und Verbrechen sichtbar machen, die kontaminierte Orte mit öffentlich ablesbarer Erinnerung besetzen, die Verdrängtes buchstäblich wieder vor Augen führen, und die mit ihrem Vorbild somit zu eigenem Handeln anregen, zu diesen wenigen zählt Wolfram Kastner.
Der britisch-amerikanische Historiker Tony Judt hat die europäische Nachkriegsgeschichte als eine „Lebensform des Vergessens“ bezeichnet. Dieses besonders in Deutschland gepflegte Vergessen und Verdrängen wirkt provozierend auf Kastner, der deshalb von sich sagt „Nicht ich provoziere, sondern die Zustände provozieren mich.“ Er reagiert auf diese Zustände des Verdrängens wie auch des latenten oder offenen Extremismus mit den Mitteln des Künstlers, mit Aktionen und Interventionen. Da die Anlässe ärgerlich, beschämend, hässlich und peinlich sind, zeigt er auch direkt auf das Hässliche, das ihn provoziert, verweist nicht verschämt, sondern deutlich, öffentlich und zum Teil drastisch darauf – zum Beispiel auf die unsäglichen Sprüche auf Kriegerdenkmälern, die zu hunderten noch überall in Deutschland Nationalismus und Heldentod fürs Vaterland predigen und damit Gewalt und Intoleranz in die Gegenwart tragen; er verweist auf die immer noch geläufigen Ehrungen der SS, einer Kriegsverbrecherorganisation, die Massenmorde im rassistischen Vernichtungskrieg und in den Lagern verübte; er verweist auf die widerwärtigen Darstellungen der sog. Judensau an christlichen Kirchen und damit auf die Ursprünge des religiösen Rassismus, und er zeigt mit blutroter Farbe auf das Jodl-Kenotaph, das Ehren-Leergrab für einen Kriegsverbrecher unter dessen Leitung der Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion ausgearbeitet und durchgeführt wurde, der zum Tod und zur Ermordung von 27 Millionen Sowjetbürgern führte.
Wolfram Kastner macht Orte, an denen in Rassismus und Verbrechen eingeübt wurde, wieder sichtbar – zum Beispiel durch den Brandfleck am Königsplatz, wo am 10. Mai 1933 im Vorgriff auf die physische Vernichtung die Werke von Andersdenkenden verbrannt wurden. Durch nachahmende Aktion wird von ihm ein historisches Ereignis auf verfremdete Weise eindringlich wieder sichtbar gemacht, das ist das genaue Gegenteil der lächerlichen Bodenplatte mit Buchtiteln ohne Verfassernamen, die im vergangenen Jahr im Auftrag des Kulturreferats der Landeshauptstadt buchstäblich im Kies des Königsplatzes versenkt wurde.
Kastner macht Verdrängtes sichtbar: durch Hinweise in der juristischen Fakultät der Universität, dem Ort der ehemaligen Legitimation des Mordens; durch eine von ihm initiierte Gedenktafel im Alten Rathaus, wo am 9. November 1938 von Goebbels zu den Pogromen in ganz Deutschland aufgerufen und der Holocaust gleichsam in Gang gesetzt wurde. Er erinnert an die verschleppten und ermordeten jüdischen Münchner Bürger mit namentlich bezeichneten weißen Koffern vor deren Wohnungen, von denen sie deportiert und dann in Vernichtungslagern ermordet wurden; er macht den Leidensweg nach Dachau, zum Mörderlager vor den Toren Münchens nachvollziehbar, indem er die Dachauer Straße als Exempel für eine deutsche Straße des Vergessens durch eine Aktion Schritt für Schritt bis zum Konzentrationslager wieder ins Bewusstsein hebt. Und Kastner zeigt die Leerstellen im Gedächtnis der Stadt auf, indem er einen Platz mit Stelen für ermordete und vergessene Widerstandskämpfer initiiert, und indem er immer wieder an Kurt Eisner, den schon nach zweieinhalb Monaten Amtszeit ermordeten ersten Ministerpräsidenten erinnert, der Bayern in einer friedlichen Revolution aus der Monarchie in einen demokratischen Freistaat geführt hat, und dem bis heute nicht einmal ein angemessener Platz, sondern nur eine Nebenstraße in der Neubauwüste von Neuperlach gewidmet ist.
Wolfram Kastner macht somit, wie Jochen Gerz einmal schrieb, „eine gute Arbeit für alle, die lieber nicht anecken und Rücksicht auf dieses und jenes nehmen“, die sich nicht öffentlich bekennen wollen. Gerz erklärte deshalb: „Sollten wir nicht manchmal einfach einem wie ihm danke sagen?“ Als ich beim Abschied aus dem NS-Dokumentationszentrum als Dank für Kastners Arbeit und seine Hilfe bei der Realisierung dieses von der Politik jahrzehntelang verhinderten Erinnerungsorts, der erst eine Generation später als in anderen Städten eröffnet werden konnte, zusammen mit zwei Journalisten der SZ eine Publikation zu seinen Werken und seinem Wirken herausgab, schrieb ich zur Einführung: „Wenn es darum ginge, den Künstler auszuzeichnen, von dem in Bayern die meisten und stärksten Anstöße zum Nachdenken über die NS-Zeit und zur kritischen Auseinandersetzung mit den Nachwirkungen des Regimes ausgingen, dann müsste Wolfram Kastner mit Ehrungen überhäuft werden. Wenn es darum ginge, die Person zu benennen, die seit Jahrzehnten aus eigenem Antrieb und auf eigene Kosten unermüdlich ihre Mitbürger mit den verdrängten, aber doch noch vielfach vorhandenen geistigen und materiellen Relikten der NS-Zeit konfrontiert, dann müsste an erster Stelle Wolfram Kastner genannt werden. [...] Leider ist dem nicht so. Wolfram Kastner wurde noch nie in Bayern ausgezeichnet, und seine Leistungen werden, von Ausnahmen abgesehen, bestenfalls hin und wieder als gelungene Provokationen anerkannt.“
Das schrieb ich vor vier Jahren und darum freue ich mich ganz besonders, dass die Humanistische Union heute danke sagt, und dass Wolfram Kastner mit dem Preis der Humanistischen Union „Aufrechter Gang“ geehrt wird. Er hat ihn wahrlich verdient und Ernst Bloch, der diesen Begriff als Auszeichnung für kritisches Denken und engagiertes Handeln in seinen Schriften geadelt hat, wäre sicher genauso begeistert wie ich über die Wahl dieses würdigen Preisträgers.
Aufrechter Gang ist ein Zeichen und Zeugnis für den Mut, die Wahrheit oder einfach das, was man für wahr hält, öffentlich zu sagen. In der Antike gab es dafür einen eigenen Begriff, Parrhesia, den Michel Foucault erst vor einigen Jahren wieder ins Bewusstsein brachte. Dieser Mut provoziert alle diejenigen, die sich wegducken, buckeln und blind stellen, und er bestärkt diejenigen, die sich gegen Unrecht aufrichten wollen. Aufrechter Gang ist in jeder Gemeinschaft ein wichtiges Zeichen, ein Beispiel dafür, dass man sich auch anders und gegen den Gesinnungsdruck von Mehrheiten verhalten kann. Kastner gibt dieses Beispiel der Parrhesia als Künstler, indem er Wahrheiten künstlerisch ausspricht und damit diese erst sichtbar und begreifbar macht. Zu den eindringlichen künstlerischen Mitteln, mit denen er arbeitet, gehört die bewusst theatralische, reflektierte Nachahmung historischer Vorgänge – Kaspar König nannte diese Art von Kunstaktionen treffend „Erinnerungsaufführungen“. So gingen Kastner und vier weitere Personen mit einem Judenstern am Mantel und begleitet von zwei Personen in SA-Uniform am 9. November 1993 vom Polizeipräsidium in der Ettstraße durch die Neuhauser und Kaufinger Straße. Sie ahmten das nach und führten das vor Augen, was einige Jahrzehnte vorher jeder in Deutschland hatte sehen können. Ähnlich kniete er am 10. November 2005 mit neun weiteren Personen auf der Kärntner Straße in Wien und schrubbte das Pflaster, in nachahmender Erinnerung an die Wiener Juden, die im März 1938 nach dem sog. Anschluss Österreichs zu dieser Aktion gezwungen wurden. Was vor aller Augen geschah, wurde wieder vor Augen geführt und damit eine Reaktion bei den Zeitgenossen herausgefordert, wie sie nur durch diese direkte nachahmende Konfrontation möglich ist.
Der Kunsthistoriker Detlev Hoffmann hat diese Art des Arbeitens einmal klug analysiert: „Die Kunst [Kastners] organisiert soziale Prozesse, in denen Mentalitäten beschreibbar werden, die sich, bis sie in diesen Prozess verwickelt wurden, nicht zu zeigen brauchten. Kunst macht somit Unsichtbares sichtbar. [...] Die Kunst Wolfram Kastners kann, was die Wissenschaft nicht kann, [sie kann] bis zur Kenntlichkeit entstellen. Sie kann durch Provokation das sichtbar machen, was gerne bestritten wird.“
Die Reaktionen der Zuschauer und der Behörden sind deshalb direkter und integraler Bestandteil des von Kastner geschaffenen sozialen Kunstwerks. Von einem Bild kann man sich abwenden, einem Vortrag braucht man nicht zuzuhören, aber bei der Aktion von Kastner zum 9. November, zum März 1938 oder zum Konkordat mit einer Inszenierung des Pakts zwischen dem Papst und Hitler, die als Figuren auftreten, bei solchen Aktionen werden die Zuseher wie auch die einschreitenden Polizisten zu mitwirkenden Akteuren, denn ihre Reaktionen, auch das Wegsehen oder Verhaften der Akteure, sind Bestandteil der aufklärenden Erinnerungsaufführung. Raul Hilberg hat in einer großen Studie über „Täter, Opfer, Zuschauer“ die Zusammenhänge und Interdependenzen zwischen diesen drei Gruppen aufgezeigt und er hat darauf hingewiesen, dass die Strukturen, in denen Verwaltungen weisungsgebunden arbeiteten, die Basis für eine Maschinerie der Vernichtung bildeten. In den Aktionen und sozialen Kunstwerken von Wolfram Kastner werden die Mechanismen der Macht, der Verdrängung und des Wegschauens sichtbar, und jeder wird aufgefordert, sich mit den von diesem aufrechten Künstler offengelegten Mechanismen auseinanderzusetzen.
In „Naturrecht und menschliche Würde“ schrieb Ernst Bloch: das Zielbild im Naturrecht ist aufrechter Gang, menschliche Würde, Orthopädie des aufrechten Gangs, also kein gekrümmter Rücken vor Königsthronen, sondern Entdeckung der menschlichen Würde, die nicht aus den Verhältnissen abgeleitet wird, denen man sich anpasst, sondern von dem neuen stolzen Begriff des Menschen als einem nicht kriecherischen, sondern einem Wesen mit hoch erhobenen Kopf.
Von Wolfram Kastner, der jahrzehntelang trotz Verleumdungen, Strafanzeigen, Verhaftungen und Prozessen, trotz Enttäuschungen durch das Verhalten von Behörden und Amtsträgern und durch Urteile gegen ihn, unbeugsam den Kopf erhoben hielt und immer wieder unbequeme Wahrheiten sichtbar machte, von ihm können wir lernen, wie aufrechter Gang einer Gemeinschaft helfen kann, sich gegen Amnesie und Antisemitismus, gegen Extremismus und Nationalismus zu schützten und zu wehren. Der Preis der Humanistischen Union ist deshalb wie für ihn geschaffen.
Lieber Herr Kastner, herzlichen Glückwunsch!
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AUSSTELLUNG
mit Grafiken und Bildern, Dokumenten und Fotos
zu Ehren der Künstlerin Maria Luiko (1904-1941)
Bilder, Cartoons und Zeichnungen bis zum pandemischen Ende
in der Galerie Christoph Dürr, Hübnerstraße 5, 80637 München, Tel. 089/129 39 92
Die - Fr. 14-18 Uhr, Sa. 11-14 Uhr
Wolfram P. Kastner Michael Heininger
Wir zeigen Kunst statt Corona. Wir zeigen Bilder ohne tödliche Inzidenz. Sie dürfen auch ohne Mundschutz durch die Fenster reinschaun und vielleicht (sogar mit Abstand und Mundschutz) zur Augenscheinseinnahme einzeln eintreten.
Selbst für Kulturredakteur*innen, Feuilletonist*innen und amtliche Kunstsachverständige sind aktuelle Einblicke in das akute chronische, aber virusfreie Schaffen der Künstler sowie künftig verfasste Ausblicke unschädlich und epidemisch völlig gefahrlos.
Eine kleine Prise Humor muss nicht unbedingt schaden. OVID statt covid. Metamorphosen statt Mutationen *)
Wir locken Sie nicht down, sondern an. Mit Kunst statt Corona.
Galerie Christoph Dürr, Hübnerstraße 5, 80637 München, Tel. 089/129 39 92
Galerie Duerr
*) etwas OVID statt covid:
Aurea prima sata est aetas, quae vindice nullo,
sponte sua, sine lege fidem rectumque colebat…
Consedere duces et vulgi stante corona ….
(goldenes Zeitalter, freier Wille, gesetzlos Richtiges tun statt in corona rumstehen)
Die Revolution 1918 wurde nicht von einer anonymen Masse getragen, sondern von Personen mit Namen, Gesichtern und Lebensgeschichten. Wer waren die bairischen Revolutionärinnen und Revolutionäre rund um Kurt Eisner?
Dieser Frage widmet sich die Ausstellung, die bis Ende 2021 in den Räumen des Kurt-Eisner-Vereins, Westendstraße 19, 80339 München, zu sehen ist. Kontakt: Julia.Killet@rosalux.org, 089-51996353
Kurator und Künstler: Wolfram Kastner, München, www.ikufo.de, Kurt-Eisner-Kulturstiftung, Das andere Bayern e.V.
Video mit dem Aktionskünstler Wolfram Kastner: Video
Lithografien zur Verfolgung sogenannter Hexen
Wolfram P. Kastner
Lesung
'Bonschab - ein Name auf den Tod?'
So 9. August 2020 16.00 Uhr
Wolfram P. Kastner und Claus-Peter Lieckfeld
Vernissage
So 9. August 2020 17.30 Uhr bis So 20. September 2020
Museum Das Jurahaus, Eichstätt, Rot-Kreuz-Gasse 17
Fotoarbeiten von Wolfram P. Kastner und Christian Lehsten
Ausstellung 11.05.2020 bis 30.09.2020
TEMPEL MUSEUM Etsdorf
Rangersgaß 21
92272 Etsdorf, Freudenberg
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag
10 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung.
Telefon: 0172 9645228
Mail: koch@tempel-museum.de
„Die klassische Säule ist Inbegriff der abendländischen Kultur, architektonisches Symbol des ‚Erhabenen‘ und des ‚Göttlichen‘, Sinnbild standhafter Schönheit und hoher Tragfähigkeit. Säulen sind Zeichen des Triumphs, scheinbar himmlischer wie irdischer Macht, hoher Kunstfertigkeit und herrschaftlichen Reichtums. Säulen tragen Giebel und Portale ebenso wie das Ansehen ihrer Bauherren hoch hinauf, nobilitieren sie und ihre Umgebung. Sie erheben sich mit ihnen und dem Auge des Betrachters über den banalen Alltag hinaus in höhere Sphären. In der Säulenwanderung erlösen wir eine Säule (in ungefähr menschlicher Größe) aus ihrer üblichen Funktion und nutzen sie als mobiles optisches Instrument. Es findet keine Seelenwanderung statt, aber die Wandersäule wird zum Gradmesser oder Vergleichsmaßstab, zum Prisma oder Kontrapunkt. Sie trägt nichts, sondern wird getragen, sie kann stürzen und fällt schließlich der Länge nach hin – wie vor ihr andere Säulen nach dem Sturz ihrer mächtigen Herrn.“
Projekt unter der Schirmherrschaft von Dieter Reiter
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München
Vom 30. April bis zum 8. Mai 2020 werden vor dem Rathaus am Marienplatz 14 weiße Fahnen mit der Aufschrift
„Tag der Befreiung – 30. April 1945“ gehisst.
BürgerInnen der Stadt sind eingeladen, aus den Fenstern von Wohnungen, Büros und Werkstätten weiße Fahnen zu hängen.
Städtische Institutionen (Museen, Behörden, Schulen, Theater u.a.) werden gebeten, weiße Tücher und/oder Fahnen zu zeigen.
MusikerInnen und alle BürgerInnen sind eingeladen, am 30. April um 12.00 Uhr, aus Fenstern und von Balkonen, Lieder und/oder Musik zum Tag der Befreiung ertönen zu lassen.
Zum 30. April werden wir das online-Museum „Tag der Befreiung“ eröffnen.
*** Wir suchen Ihre Fotos Wir suchen für diese online-Ausstellung Fotografien aus München, die zu dieser Zeit gemacht wurden. Wenn Sie Aufnahmen besitzen oder jemand kennen, der solche besitzen könnte, schauen Sie sich bitte dieses PDF an --> Wir suchen Ihre Fotos
Hintergrund:
Mit dem Einmarsch der Rainbow Division der US-Army am 30. April 1945 wurden das Nazi-System und die „Hauptstadt der Bewegung“ beendet. Am 7. Mai 1945 musste der Nazi-General Jodl die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht unterzeichnen, am 8. Mai war der Krieg zu Ende.
Die Befreiung der von den Nazis politisch und rassistisch Verfolgten, der KZ-Häftlinge, der Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen, der Kriegsdienstverweigerer und Widerstandskämpfer war damit verbunden. Für die NS-Verbrecher, Mitläufer und Sympathisanten war es dagegen Zusammenbruch, Niederlage und das Ende ihres mörderischen Unterdrückungs- und Gewaltsystems.
65 Millionen Menschen waren gewaltsam zu Tode gekommen. Mit 27 Millionen Getöteten waren die Völker der Sowjetunion am stärksten betroffen. Sechs Millionen europäische Juden wurden ermordet, über drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene, bis zu 500.000 Sinti und Roma sowie etwa 300.000 behinderte und pflegebedürftige Menschen.
Der 30. April 1945 war und bleibt „ein die Zeiten überdauernder Tag der befreienden Niederlage und des rettenden Zusammenbruchs“ (Martin Sabrow, Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam).
Wir haben den alliierten Siegermächten den Frieden und die Befreiung vom Nazi-System zu verdanken und wollen das – wie in vielen anderen Ländern – im Gedächtnis behalten und feiern.
Mit diesem Tag begann ein mühsamer Prozess der Demokratisierung und der Entwicklung von Freiheitsrechten, der bis heute andauert. Gerade in Krisenzeiten ist die demokratische freiheitliche Struktur einer Gesellschaft besonders wichtig und einer belastenden Bewährungsprobe ausgesetzt. Wir dürfen die Gefahren für die Demokratie nicht verharmlosen, wir dürfen Freiheitsrechte nicht leichtfertig aufs Spiel setzen und müssen sie mit Geschichtsbewusstsein bewahren und weiterentwickeln.
Die braune demokratiefeindliche Ideologie ist leider nicht verschwunden, wie die rechtsextremistischen Morde der letzten 30 Jahre, und vor allem der vergangenen Monate, zeigen. Es gilt, außer dem coronalen Virus, auch braune Viren zu bekämpfen, Infektionswege zu stoppen und Widerstandskräfte zu stärken. Wir sind alle in der Verantwortung, uns gegen Hass und Gewalt zu wehren und für freiheitliche Menschenrechte offen und sichtbar einzustehen.
LLeider mussten alle Veranstaltungen, Vorträge und Versammlungen zum 75. Jahrestag der Befreiung abgesagt werden. Umso wichtiger ist es, trotzdem öffentliche Zeichen zu setzen für Freiheit und Frieden sowie gegen Geschichtsverfälschung und -revisionismus. Zeichen, die weithin wahrnehmbar sind – auch weit über die Stadt München hinaus.
Am 30. April 1945 waren nur wenige weiße Fahnen in München zu sehen.
75 Jahre danach sollen weiße Fahnen und Tücher in der ganzen Stadt wehen,
als Zeichen für Frieden und Freiheit, gegen Krieg, Hass und Gewalt.
Die Beteiligung möglichst vieler Institutionen und BürgerInnen der Stadt ist erwünscht.
Wir erstarren nicht vor Angst. Wir stellen uns der Gefahr.
Nichtstun wäre ein falsches Signal. Wir zeigen, dass wir aus der Geschichte lernen, Würde und Freiheit aller Menschen zu achten und uns für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.
Idee, Konzept und Organisation: Wolfram P. Kastner (Institut für Kunst und Forschung) Tel. 089 – 157 32 19 und Michael Wladarsch (84 GHz) Tel. 089 - 30 63 79 11
Das Projekt wird unterstützt von: Sepp Bierbichler, Michaela Dietl, Till Hofmann, Robert Hültner, Dr. Sylvia Katzwinkel, Claus-Peter Lieckfeld, Ecco Meineke, Terry Swartzberg, Gunna Wendt
Kulturreferat der Landeshauptstadt München, DGB Region München, ver.di - Bezirk München & Region, GEW - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, „München ist bunt“ e.V., Das andere Bayern e.V., Bund für Geistesfreiheit München, Beth Shalom, US-Generalkonsulat München, Kulturverein Isar-Loisach e.V.
Das Projekt wird gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
Ausstellung vom Michael Heininger und Wolfram P. Kastner
in der Galerie Christoph Dürr, Hübnerstr. 5, 89637 München.
Vor 75 Jahren, am 29. April 1945 wurden die Häftlinge des KZ Dachau befreit und am 30. April beendete die Rainbow-Division in München das Nazi-System und die „Hauptstadt der Bewegung“.
Die Forderung „Nie wieder Krieg - nie wieder Faschismus!“ war damit aber noch keineswegs erfüllt, sondern blieb bis heute eine notwendige historische Aufgabe und Zielsetzung auf der Grundlage der Befreiung vom verbrecherischen NS-System.
Wir haben allen Grund, die Geschichte als Teil der Gegenwart zu begreifen, ihrer Verharmlosung und Verdrängung entgegen zu wirken und rechtsextremistische und faschistische Tendenzen zu stoppen.
Mit dieser Ausstellung wollen wir einerseits die historische Befreiung von Krieg und Faschismus feiern und andererseits auf die aktuellen Gefahren und Entwicklungen aufmerksam machen.
Wir wollen damit ein Zeichen setzen – gerade in der Stadt, in der das NS-Verbrechertum seinen Anfang nahm, und einen Beitrag leisten für die notwendige Sensibilität als Voraussetzung für eine Zukunft ohne Krieg und Faschismus.
Gegen nationalistisches Geplärre und Geprotze, gegen jeden Rassismus, gegen Waffenproduktion und Krieg, gegen braune gehirnzersetzende Viren und geschichtsvergessene Blödheit, gegen die Verharmlosung brauner Netze.
Wir zeigen Bilder gegen Krieg und Faschismus.
(Dies ist die einzige Ausstellung, die in Münchner Museen und Galerien aus diesem Anlass und zu diesem Thema stattfindet.)
Die Eröffnung soll stattfinden am Mittwoch, den 29. April 2020
(dem 75. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge des KZ Dachau)
um 19.00 Uhr.
Einladung als PDF --> hier
Falls das nicht möglich ist, werden Bilder aus der Ausstellung auf der website der Galerie Christoph Dürr gezeigt:
www.galerie-ch-duerr.de
10. Mai 2019, am Königsplatz 10-18 Uhr
86 Jahre nach der Bücherverbrennung auf dem Königsplatz in München:
Am 10. Mai 2019 um 10 Uhr wird der Künstler Wolfram P. Kastner einen Brandfleck in den Rasen des Königsplatzes brennen (damit kein Gras über die Geschichte wächst) und
Am 10. Mai 1933, wenige Wochen nach der Machtübergabe an die Nazis, beteiligten sich 50.000 Münchnerinnen und Münchner (großenteils Akademiker) an der Bücherverbrennung auf dem Königsplatz, die von Studenten der Münchner Universitäten und dem Rektor der LMU inszeniert wurde.
Verbrannt wurden Bücher von Autoren wie Bertolt Brecht, Lion Feuchtwanger, Sigmund Freud, Erich Kästner, Irmgard Keun, Heinrich Mann, Erich Mühsam, Erich Maria Remarque, Anna Seghers, Ernst Toller, Kurt Tucholsky, Arnold Zweig und Stefan Zweig. Ab März 1933 wurden in Deutschland (in über 60 Städten) und später in den besetzten Ländern Bücher und Bibliotheken verbrannt und vernichtet. Dem folgte die Vernichtung von Menschen und die Zerstörung von Städten und Ländern.
In München begann der Terrorakt gegen das angeblich "volkszersetzende Schrifttum" mit einer pompösen Auftaktveranstaltung im Lichthof der Münchner Universität am 10. Mai 1933. Nach einem nächtlichen Fackelzug durch die Stadt wurde dann auf dem Königsplatz der Verbrennungsakt inszeniert, die Bücher der "Reichsfeinde" auf den Scheiterhaufen geworfen.
Viele der 1933 verbrannten Bücher sind bis heute weitgehend unbekannt.
Veranstalter:
Institut für Kunst und Forschung, München, Wolfram P. Kastner, Tel. 089 - 157 32 19
Mitveranstalter: Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Landesverband Bayern; Bund für Geistesfreiheit; DGB Landesbezirk Bayern; Evangelisch-Lutherisches Dekanat München; Evangelische Versöhnungskirche, Dachau; Kulturreferat und Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München; Hochschule München; Institut für Deutsche Philologie/LMU; Münchner Kammerspiele; Münchner Volkshochschule; Münchner Stadtbibliothek?; Oskar Maria Graf Gesellschaft; Stiftung Bayerische Gedenkstätten; Verband Deutscher Schriftsteller (VS); ver.di Bayern
Die Universität München/LMU hat sich bisher nicht bereitgefunden, als Mitveranstalter die Lesung mitzutragen, obwohl sie 1933 die Bücherverbrennung organisierte.
Weitere Informationen unter 089 – 157 32 19 (Wolfram P. Kastner)
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SonderKURZausstellung
„nicht darstellbar“ (KuRef)
„populär-rezeptionsgeschichtliche Präsentation – (keine Kunst)“ (KuRef)
„Belästigung der Allgemeinheit“ (Bußgeldbescheid der Stadt München)
„beschimpfender Unfug“ (Landgericht)
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KunstAktion gegen Kriegspropaganda
Textprobe am KriegerMal in München/Dachauer Straße
(Volkstrauertag 2017)
Die Bundeswehr und ein skurriler Veteranenverband dekorierten wieder den skandalösen Militaristenspruch SIE STARBEN FÜR DEUTSCHANDS RUHM UND EHRE am Kriegerdenkmal an der Dachauer Straße in München.
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Dokumente, Transkripte, historische Bilder, Kunstwerke + Initiativen
von Wolfram Kastner + Hannes Kinau und dem Autor Claus-Peter Lieckfeld
Ausstellung vom 25. August bis 15. September 2017
in der ehemaligen Johanniskirche am Domplatz 8 in Eichstätt
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PROPAGANDA 2001–2017
Ausstellung 30. Mai – 17. September im KUNSTBAU Städtische Galerie München
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2017 - DGB-Haus München
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Bilder + Objekte von Wolfram Kastner
11. Juni 2015, 19:30 Uhr im Strandkorb
Ausstellung im Strandkorb.
Laden für neue Perspektiven Gollierstraße 39 , 80339 München
Vernissage der Ausstellung 11. Juni 2015, 19:30 Uhr
inklusive einer "Zeitreise am Klavier" mit Stephan Brunner
und einem KurzFilm von Wolfram P. Kastner
"time is honey" 12, Juni – 31. August 2015,
Mo.-Do. 10-17 Uhr u.n.Vereinbarung (089 15 93 94 0)
Das Kriegerdenkmal an der Dachauer Straße in München, das seit 1962 die Aufschrift trug "SIE STARBEN FÜR DEUTSCHLANDS RUHM UND EHRE" und das Wolfram P. Kastner und Hans-Peter Berndl in einer ästhetischen Aktion um die Buchstaben R,U,H,M und D erleichterten,
wurde von der Bundeswehr mit schwarzen Platten zugeschraubt. Ist diese Tafel nun eine Einladung weitere Kunst-Aktionen aus zu führen? Wolfram P. Kastner und Hans-Peter Berndl haben heute die einladende Tafel mit Kreide verziert!
Und hier das Video zur Story:
http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/abendschau-der-sueden/denkmal-ehre-unehre-100.html#&time=
Fortsetzung absehbar!
Schellingstraße 117 RGB
- Wolfram P. Kastner zeigt Grafik
- im Rahmen von "Kunst im Karrée"
ab 18. Juli 2014 (auch 225 Jahre nach dem Sturm auf die Bastille in Paris sind weitere Erstürmungen von Bastillen erforderlich)
Am 14. Mai 2014 stellten Schülerinnen und Schüler der Mittelschule am Winthirplatz Ergebnisse ihrer Arbeiten im Rahmen eines Jugendkulturprojekts mit dem Künstler Wolfram P. Kastner in der Turnhalle der Schule vor.
Ausgangspunkt war das Kriegerdenkmal in der Schule (eins von über 100 in München).
Wie könnte man das Kriegerdenkmal aus der Sicht von Jugendlichen heute (100 Jahre nach Beginn des 1. Weltkriegs) verändern oder ergänzen?
Dazu erarbeiteten die Schüler Texte, Bilder, Diaserien und einen Film, stellten sie in einer Schulveranstaltung vor und ergänzten damit das Kriegerdenkmal. Der aus dem Irak stammende Schüler Derschad trug ein von ihm selbst auf kurdisch verfasstes und ins Deutsche übersetztes Gedicht vor, in dem es heißt:
"Ein Held ist nicht der, der kämpft, auch nicht der, der siegt. Ein Held ist der, der nicht zulässt, dass es dazu kommt, gegeneinander zu kämpfen."
Anschließend wurde ein Gingko-Baum als Friedensbaum auf dem Schulgelände gepflanzt.
Dieses Schulprojekt ist in München das einzige, in dem sich Schüler aktiv mit dem Thema "1914 2014 Die Neuvermessung Europas" befassen.
Es könnte beispielhaft sein für Schulen, Kirchengemeinden und Kommunen, in denen es haufenweise Kriegerdenkmäler aus der Zeit nach dem 1. Weltkrieg gibt.
Auch am 10. Mai 2014 um 10 Uhr wurde zur Erinnerung an die Bücherverbrennung auf dem Königsplatz eine Brandspur in den Rasen gebrannt.
Zwischen 11 und 18 Uhr fand eine Lesung statt aus Büchern, die von den Nazis und ihren Helfern 1933 verbrannt wurden.
Aus aktuellen Anlässen stand die Lesung unter dem Motto "Die Waffen nieder!" Viele der verfemten Autoren schrieben Texte gegen Krieg und Militarismus, die 100 Jahre nach dem Beginn des 1. Weltkriegs hoch aktuell sind - wie z.B. "Die Waffen nieder!" von Bertha von Suttner.
Wolfram P. Kastner
Institut für Kunst und Forschung
Das andere Bayern
Verein für demokratische Kultur im Freistaat e.V.
M E D I E N I N F O R M A T I O N Sperrfrist:
21.2.2014, 11.00 Uhr
"Kurt Eisner - ein Bild für den Landtag"
eine politische Kunstaktion
(für Bildberichterstatter besonders geeignet)
Der Verein "Das andere Bayern" wird erneut mit einer Kunstaktion an Kurt Eisner, den Gründer und ersten Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern erinnern. (1986, 1988 und 2009 führten wir Erinnerungsaktionen durch)
Am 21. Februar 1919 wurde Kurt Eisner in der heutigen Kardinal-Faulhaber-Straße/Nähe Promenadeplatz von einem rechtsextremistischen Attentäter ermordet.
Wir werden am Tatort und zur Tatzeit, am Freitag, den 21. Februar 2014 um 11.00 Uhr, einen Kranz niederlegen und des ermordeten Ministerpräsidenten, Demokraten, Sozialisten und Pazifisten Kurt Eisner gedenken, der sich insbesondere für Völkerverständigung, Bildung und den Dialog von Politik und Kunst einsetzte.
Der Verein zur Verzögerung der Zeit
und der Künstler Wolfram P. Kastner laden Sie herzlich ein
zur E n t E i l T r a n s f o r m a n c e
- Projekt zur Erinnerung an jüdische Nachbarn in Neuhausen
Eröffnungsveranstaltung: 26. Juni 2013, 20:00 Uhr,
Neuhauser Trafo, Nymphenburger Str. 171, Raum 306
Unmittelbar nach der Machtübernahme der Nazis vor 80 Jahren begann die systematische Verfogung jüdischer Bürger. Die weißen Koffer vor einigen Häusern erinnern an vergessene Nachbarn, die vertrieben, deportiert oder ermordet wurden. Um sie wieder sichtbar zu machen, hat ein Arbeitskreis ihre Adressen recherchiert und Biografien erstellt. Die Ergebnisse der Nachforschungen werden vorgestellt.
Vortrag: Ernst Grube, Überlebender des KZ Theresienstadt
Dia-Vortrag: Wolfram P. Kastner
Im Anschluss: Rundgang zu den Standorten der Koffer-Installation
Zur Erinnerung an Frauen, Männer und Kinder, die als Nachbarn in Neuhausen lebten - bis sie ab 1933 wegen ihrer jüdischen Abstammung von den Nazis und ihren Helfern ausgeschlossen, verfolgt, beraubt, vertrieben oder ermordet wurden. Am 20. November 1941 wurden 996 Münchner Jüdinnen und Juden nach Kaunas/Litauen deportiert und 5 Tage später ermordet. Vor der Deportation in den Tod wurde ihr Leben auf den Inhalt eines Koffers begrenzt. Von vielen blieb nur ein Eintrag im Melderegister, ein Passfoto und der zynische behördliche Vermerk "nach unbekannt abgewandert".
"Kunstgefahr 1" und "Kunstgefahr 2" Kunst scheint mitunter gefährlich zu sein, so dass Polizei, Behörden und Gerichte dagegen einschreiten. Wie gefahrvoll Kunst im öffentlichen Raum sein darf, darum geht es in diesen beiden Filmen. beide Filme jeweils um 19:00 und 21:00 Uhr, Eintritt 5€
"GeschichteWeg"
Was hat es wirklich auf sich mit dem jüdischen Grabstein, der in die Wand des Kellerhofes eingemauert ist? Wo befand sich das Stammlager Pupping genau, und was ist dort gescheehn?. Wer waren jene Eferdinger und Eferdingerinnen, die während der NS-Zeit nach Hartheim deportiert wurden? Woher kamen die Krieger, die im Soldatenfriedhof Deinheim begraben liegen? Diese und andere Fragen stellt der Künstler und gräbt damit in Eferdings Geschichte. An fünf Plätzen in der Stadt wachsen Mauern aus dem Boden und rufen mittels Texten und Bildern Geschehnisse aus ferneren und jüngeren Zeiten in Erinnerung.
Fünf Stationen: Kirchenplatz, Stadtplatz, Schliferplatz, Keplerstraße
Ausstellung im Kunst- und Kulturfoyer des verdi Landesbezirks Bayern DGB Haus München, Schwanthaler 64, Haus B.4 und B.5 Mo-Fr von 07:30 bis 21:00 Uhr