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unrealisierte Projekte:

 

 

 

ReNaturPark

ReNaturGarten

 

Ein Kunstprojekt von Wolfram P. Kastner

 

 

 

 

ReNaturPark

ReNaturGarten

 

In diesem Projekt geht es um Prozesse der ästhetischen und materiellen Verwandlung von Natur und industriellen Produkten in einer Gartenanlage, in welcher der Natur das zurückgegeben wird, was ihr entzogen wurde. Zu beob-achten wird sein, wie durch natürliche Prozesse der Witterung und des Pflanzenwuchses die Produkte verrotten, verwittern, zersetzt und rückverwandelt werden, also die Natur sich zurückholt, was ihr entnommen wurde.

 

Diese Prozesse werden schriftlich und bildlich notiert und wissenschaftlich untersucht. Interdisziplinäre Dialoge sowie Zusammenarbeit mit Gärtnern und Landschaftsarchitekten, mit Biologen, Botanikern, Chemikern und Kunsthistorikern sind Teil des Projekts.

 

Der Garten wird als Ort und Ergebnis künstlicher Gestaltung von Natur und natürlicher Durchdringung von künstlerischer und technischer Gestaltung verstanden. Im Unterschied zu gebräuchlichen Garten- und Parkanlagen wird weder "Natürlichkeit" vorgetäuscht (wie in der englischen Parkanlage) noch wird die Ordnung eines Barockgartens streng aufrechterhalten. Die wahrnehm- baren materiellen Veränderungen der Anlage und ihrer Teile sind wesentliche Elemente dieses Erfahrungs- und Experimentiergartens. Konstruktion und Destruktion in der Polarität von natürlichem Wachstum und künstlicher Gestaltung werden nachvollziehbar.

 

Von großem Interesse ist dabei die Zeit, welche von Pflanzen und Witterung als natürlichen Destruenten zur Verwandlung konstruierter Produkte benötigt wird.

 

Der öffentliche Wahrnehmungs- und Diskussionsprozess kann Auswirkungen auf die Realisierung und Gestaltung des Gartens haben und ist Bestandteil des Experiments.

 

Anlage des Gartens

 

Der Garten wird nach dem Muster eines Renaissance-Gartens angelegt, mit Mittelachsen, Brunnen, Pavillon, geometrisch ausgerichteten Hecken, Wegen, Rabatten, Gartenskulpturen etc.

 

Renaissance wird in diesem Projekt sowohl kulturge-schichtlich als auch im Wortsinn("Wiedergeburt") verstanden. Der Schönheitsbegriff der Renaissance - Schönheit als Vereinigung von Geist und Materie - wird dabei reflektiert.

 

Als Gestaltungselemente des Gartens werden ausrangierte Geräte und Geräteteile wie Waschmaschinen, Handys, Fernsehegeräte, Kühlschränke u.ä. sowie Abbruch- materialien und Reststoffe verwendet.

 

Ausgeschlossen werden energieaufwendige technische Recycling-Verfahren. In dem Garten erfolgt eine unmittel-bare Konfrontation von künstlichen Produkten und natürlichen Veränderungen. So wird anschaulich, wie vergänglich oder dauerhaft, wie anfällig oder resistent diverse Stoffe und Produkte sind.

 

Es wird notwendig sein, die Anlage durch eine Wanne zu unterfangen, um schädliche Flüssigkeiten aufzufangen und analysieren zu können.

 

Die Beete werden mit diversen Substraten (Bauschutt, Straßenbeläge, Kunststoffe, Kompost u.a.) gefüllt, sodaß verschiedene Pflanzen darauf anwachsen. So entstehen vegetationskundliche Versuchsflächen. Durch Achsen, Ausblicke und Wege werden Bezüge der Gartenanlage zur umgebenden Landschaft hergestellt.

 

Teile des Gartens werden mit ausgewählten Pflanzen ausgestattet. Dazwischen werden Freiflächen angelegt, um die Ausbreitung der Pflanzen untersuchen zu können.

 

Der Garten bedarf einer Vorlaufzeit von einer Vegetations- periode. Nachdem der Garten angelegt ist, wird er mindestens 5 Jahre lang sich selbst überlassen - ohne gärtnerische Eingriffe. Lediglich die Wege werden frei-gehalten. Flugsamen und eingesetzte Pflanzen sollen sich ungesteuert entwickeln. So kann registriert werden, wie sich die Pflanzen zu den verschiedenen Materialien verhalten zu deren Veränderung beitragen. Möglicherweise entstehen Sekundär-Biotope wie Wespennester, Krötenansiedlungen etc.

 

Der Prozess, wie Natur über längere Zeiträume hinweg Geräte und Maschinen erodiert und überwuchert, verwandelt und in ihren Kreislauf zurückholt, wird ständig beobachtet und protokolliert. Botanische Untersuchungen und Bodenanalysen begleiten die Entwicklung. Die Verränderungen des ReNaturGartens werden fotografisch festgehalten Im Zentrum der Gartenanlage wird ein Pavillon errichtet, in dem diese Untersuchungsergebnisse und Protokolle zusammen mit Substanzproben öffentlich ausgestellt werden.

 

Die Größe der Anlage, Aufwand und Zeitraum werden jeweils auf die konkreten Bedingungen abgestimmt. Eventuell kann eine vorhandene historische Gartenanlage zum Vorbild genommen und nachgebildet werden.

 

Das Projekt soll mit Hochschulangehörigen vorbereitet und von diesen begleitet werden. Die Anlage eines ReNaturGartens ist insbesondere für Gartenschauen geeignet. Nach dem Ende der Gartenschau soll der ReNaturGarten erhalten werden, öffentlich zugänglich sein und von Hochschulinstituten, Schulen, Gärtnern, öffentlichen und privaten Trägern gepflegt werden.

 

© Wolfram Kastner

 

 

 

 

 

 

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Haus der Geschichte

 

Ein Kunstprojekt von Wolfram P. Kastner

 

 

 

Denkmalschutz, Restaurierung und Rekonstruktion von historischen Gebäuden führen zu einer gigantischen Geschichtsfälschung, über die systematisch hinweggetäuscht wird. Fast alle Gebäude werden immer wieder so herausgeputzt, als wären sie gestern erst fertig gestellt worden. Zerstörte und verfallene Gebäude werden "wieder aufgebaut", so als wäre nichts geschehen und als wäre die Zeit stehen geblieben. Mit Vorliebe werden Adelssitze und kirchliche Bauten ständig neu gefälscht (renoviert). Besonders absurde Fälschungen entstanden in Dresden mit dem Neubau der Frauenkirche und des Schlosses (mit Stahlbeton aufgebaut, der dann mit Fresken und Stuck dekoriert wird).

 

 

PROJEKT

 

Ein "Haus der Geschichte" wird nach folgenden Maßgaben auf einem öffentlichen Grundstück errichtet:

Grundfläche: 320 x 320 cm, Mauerhöhe: 320 cm, 4 Fenster (120 x 100 cm)

 

Das Haus wird ohne Türe und mit verschlossenen Fenstern gebaut. Die vier Mauern werden aus vier unterschiedlichen Materialien hochgezogen: Ziegel, Naturstein, Beton, Hohlblocksteine. Sie werden unterschiedlich verputzt und in verschiedenen Farben angestrichen: gelb, hellblau, weiß und grau (Kalk, Dispersion .... ).

 

Das Dach wird zur Hälfte mit Ziegeln gedeckt, zur andern Hälfte mit Blech.

Die Innenwände werden weiß gestrichen.

Der Fußboden besteht aus gut gelagerten Holzriemen.

 

Das Innere des Hauses wird mit einigen Gegenständen eingerichtet:

ein Stuhl, ein Tisch, auf dem eine Zeitung liegt, eine CD, eine Festplatte, eine Flasche Wein und ein Telefon. In einer Ecke steht ein Fernsehgerät.

 

Das Haus hat keine Strom- und Wasserversorgung.

 

Das "Haus der Geschichte" wird dem geschichtlichen Veränderungs- und Verfallsprozess überlassen. Es darf nicht renoviert, restauriert oder erhalten werden. Falls irgendwann Einsturzgefahr besteht, ist die Umgebung (evtl. mit einem Zaun) zu sichern. Der Einsturz darf nicht aufgehalten werden. Wenn das Haus einstürzt, werden die Ruinen weder weggeräumt oder erhalten. Wenn Gras drüber wächst, so ist auch das zuzulassen. (Abgelegter Müll, Flaschen und Papier können beseitigt werden.)

 

Mit Lokalbaukommission und Denkmalschutzbehörde sind die rechtlichen Möglichkeiten zu klären. Über ein Testament sind die genannten Auflagen rechtlich festzulegen.

 

Der Prozess ist monatlich durch Fotografien vom selben Standort aus zu dokumentieren.

 

 

 


 

Kulturbeutel– Prominenz

 

Ein Kunstprojekt von Wolfram P. Kastner und Werner Pfändler

 

 

Unterschiedliche Kulturbeutel werden prominenten Personen des öffentlichen Lebens zugeordnet und mit beziehungsreichen Inhalten gefüllt.

 

 

KulturBeutel und deren Inhalte werden fotografiert und als Installationen unter Glas präsentiert zusammen mit Namen und Kurzbiografien (Wikipedia).

 

 

 

 

 


 

Friedensverhüllung

Tarnung des Friedensengels

 

 

in München zur NATO-"Sicherheits"-Konferenz 2010

 

eine Kunstaktion von Wolfram P. Kastner

 

PDF zur Aktion von 2010

 

 


 

 

Neue BronzeZeit

 

 

Von diversen Gebrauchsgegenständen und signifikanten Produkten der Gegenwart werden Bronzeabgüsse im Maßstab 1:1 hergestellt. Ausgewäh1t werden Gegenstände, die in gewisser Weise kulturspezifisch, Ausdruck eines modernen Lebensstils und einer hoch entwickelten Technologie sind, die "man haben muss", die in Mode oder einfach sehr gebräuchlich sind.

 

 

Also z.B. ein Handy, ein Notebook, ein 0rganizer, ein Bildschirm, eine Getränkedose, eine Visa-Card, eine Swatch oder Rolex-Uhr, eine Zigarettenschachtel, ein Jutesack, eine Alarmanlage, eine CD, ein Reebok-Jogging-Shoe, ein Deo-Roller, ein eye-liner, ein Lippenstift, ein Tabletten-Röhrchen, ein Päckchen Präservative, eine Baseballmütze, ein Infrarot-Fernbedienungsgerät, ein Kugelschreiber, ein Fahrradhelm .....

 

 

Durch den 1:1 Abguss in Bronze werden diese Gegenstände einerseits dokumentiert und für eine künftige Archäologie vorbereitet, andererseits herausgehoben, veredelt und auf eine Stufe mit Reiterstatuen und Bronzeschwertern geste1lt. Bronzeplastiken und Bronzetafeln betonen stets die Außergewöhnlichkeit oder die Erhabenheit der abgebildeten und erinnerten Personen, ihrer Taten oder Lebensumstände. Dauerhaftigkeit und bleibende Bedeutung über den Tod hinaus sind damit eingeschlossen. Indem alltägliche Gegenstände in Bronze gegossen werden, wird das Material zwar in gewisser Weise profanisiert, zugleich verleiht dies aber den Gegenständen den Nimbus des Besonderen.

 

 

Durch das ziemlich unzeitgemäße Material wird ihre Historizität auf seltsame Art spürbar. Das archaische, schwere Material steht in gewichtigem Gegensatz zu der Funktionalität materialarmer Hochtechnologie. Die Funktionalität der Gegenstände ist im Bronzeguss vollkommen verschwunden, lediglich die äußere Form im Originalmaßstab beschwört die Erinnerung herauf. Die Bronzegüsse teilen mit ihren realen Vorbildern die Form, die zum Teil eventuell die Aura des Markenartikels, des Exklusiven bewahrt. In anderen Fällen steht die Alltäglichkeit und die Funktionalität des realen Gegenstands in einem gewissen Kontrast zur denkmalartigen Erhöhung im Bronzeguss. Einige Bronzeabgüsse sind kaum noch zu identifizieren, da ihre Form oder die Form der Verpackung allein dazu nicht ausreicht (Visa-Card, Packung Präservative, Zigarettenschachtel) . Die Bronzeabgüsse sollen unter Glaskästen ausgestellt werden, so dass die Distanz zum heutigen Betrachter, der üblicherweise damit hantiert, erhöht wird. In einzelnen Fällen können Fotografien realer und fiktiver Fundorte mit entsprechenden Unterschriften gezeigt werden.

© Wolfram P. Kastner

 

 

 

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