Wolfram P. Kastner Günter Wangerin
Kunstaktion
Sicherung der Finanzmärkte
Vollzugsmeldung (28. Januar 2010):
Militärische Sicherung der COMMERZBANK erfolgreich!
Sehr geehrte Damen und Herren,
bei heftigem Schneetreiben haben wir – zwei schwerbewaffnete Soldaten der Deutschen Aktion Bankenschutz – gemäß den Zielvorstellungen des sog. Celler Trialogs heute den friedlichen Ablauf der Finanztransaktionen der COMMERZBANK in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs gewährleistet.
Was wir angesichts der miserablen Witterungsverhältnisse erhofft hatten,
nämlich spontan mit heißem Tee versorgt zu werden, trat jedoch nicht ein.
Wir ernteten eher unsichere, zuweilen ängstliche Blicke,
niemand reichte uns aber heißen Tee.
Scheinbar fehlt es noch an Begeisterung vor allem älterer Damen (Mütter!) über Aktionen dieser Art.
Vergessen wir nicht: Es gab eine Zeit, da strickten hunderttausende deutscher Mütter Wollsocken für junge
Soldaten, die sich im eisigen Russland um den Schutz der deutschen Finanzmärkte kümmerten.
Aber so kalt war es ja (noch) nicht.
Was wurde erreicht?
Kein Terrorist wagte zur Stunde unseres Einsatzes (11 Uhr vormittags) den Angriff auf die COMMERZBANK.
Zwar sichteten wir eine Unzahl zweifelhafter Elemente
in der Umgebung der Bank
(der Drang nach Inbesitznahme des Geldinstitutes stand den meisten ins Gesicht geschrieben), eine Bombe getraute sich aber keiner zu werfen.
Möglicherweise waren die betreffenden Personen durch die bundesweite Katastrophenschutzübung
am Mittwoch (es ging dabei ja vor allem um terroristische Angriffe!) vorgewarnt.
Sehr erfreulich:
Der Europaabgeordnete und Landesvorsitzende der Union der Vertriebenen
Bernd Posselt (s. Bild), 1956 in Pforzheim geboren und 1945 aus dem Sudetenland vertrieben, verteidigungspolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe im Europaparlament und Heimatschutzmann,
gelangte völlig unbehelligt – weil von uns geschützt – an den Geldautomaten im Vorraum der Bank.
Leider vergaß er – so Posselt – "vor lauter Schreck" vor uns seine PIN-Nummer und musste bargeldlos nach Hause stapfen.
Ungewöhnlich für einen Mann, der sich während des Krieges in Jugoslawien mehrfach an der Front befand,
um den "vom Krieg bedrohten Menschen zu helfen" (nachzulesen auf seiner Website).
Aber ungewöhnlich ist in diesem Land noch so manches,
solange die Menschen das Auftreten des Militärs in der Öffentlichkeit noch nicht für eine Selbstverständlichkeit halten.
Dafür werden wir sorgen.
Wolfram Kastner und Günter Wangerin
Institut für Kunst und Forschung